Bestand
Denkmal
Denkmalpflege
Dokumentation
Ergänzung
Farbfassung
Fassung
Fehlstelle
Festigung
Fragment
Freilegung
Historische Einordnung
Instandhaltung und Instandsetzung
Konservierung
Kopie
Kulturgut
Objekt
Original, Originalsubstanz, -zustand
Patina
Polychromie
Rekonstruktion
Reinigung
Renovierung
Restaurierung
Restaurierungsethik
Restaurierungskonzept, -ziel
Retusche
Reversibilität
Sanierung

Bestand
Eine vorhandene Menge. Bezogen auf Kunst- und Kulturgut auch die Anzahl und Art vorhandener Objekte. Die Beschreibung eines historischen Bestandes sollte die Materialien und alle weiteren technologischen Informationen, z.B. Konstruktion, Merkmale der Bearbeitung usw., enthalten.

Denkmal
Im weiteren Sinne jeder erhaltungswürdige Gegenstand aus dem Bereich der Kultur, Geschichte oder Natur. Im engeren Sinn bezeichnet der Begriff u. a. Werke der Bau- und Bildhauerkunst, die zur Erinnerung an Personen oder Ereignisse errichtet worden sind, aber auch Urkunden, Münzen und Medaillen, Siegel, Wappen und Waffen. [BUCHHOLZ/HOMANN]

Denkmalpflege
Sicherung und Sorge für die Erhaltung von kunst- und kulturgeschichtlichen Werken (Bau- und Kunstdenkmälern, Ensembles, technischen Kulturdenkmalen) vor Zerstörung, Verfall, Verunstaltung und Entfernung aus ursprünglichem Zusammenhang. [VDI-Richtlinie 3798]

Dokumentation
Restaurierungs- und Konservierungsmaßnahmen werden in der Regel von Dokumentationen begleitet. Diese umfassen neben der Zustandsbeschreibung, den Untersuchungsergebnissen und dem Restaurierungskonzept auch die Darstellung der durchgeführten Arbeiten in Text und Bild (Foto, Zeichnung etc.) einschließlich der verwendeten Materialien. [BUCHHOLZ/HOMANN]

Ergänzung
Fehlende Substanz kann im Rahmen von Restaurierungsmaßnahmen ergänzt werden, um ein Objekt in seiner Aussage wieder vollständig erfahrbar werden zu lassen. Der Begriff steht für jegliche Hinzufügung - von Kittungen und Retuschen kleiner Fehlstellen bis hin zu Ergänzungen an Gebäuden. [BUCHHOLZ/HOMANN]

Farbfassung
Künstlerische Gestaltung von Oberflächen mit Farbe und Metallauflagen.

Fassung
Der seit dem Mittelalter übliche Begriff bezeichnet einen mindestens in zwei Schichten aufgebrachten Farbauftrag bzw. eine Vergoldung auf Objekten aus Holz, Stein oder anderem Material. Die Fassung wurde abschließend meist mit einem Firnis als dritter Schicht überzogen. [BUCHHOLZ/HOMANN]

Fehlstelle
Unregelmäßigkeit, vorzugsweise Lücke, in geordneter Formation bzw. geschlossener Materialschicht. [VDI-Richtlinie 3798]

Festigung
Maßnahmen zum Rückgewinn von verlorener Festigkeit auf chemisch-physikalischem Weg bei organischen oder anorganischen Materialien.

Fragment
Fragmente (in Bezug auf Restaurierung) sind Teilstücke von Objekten. Sie können für Restauratoren und Historiker von wichtiger Bedeutung sein, da sie Rückschlüsse auf ein verloren gegangenes Gesamtwerk zulassen. [BUCHHOLZ/HOMANN]

Freilegung
Durch die Entfernung von Überzügen (transparent oder farbig), Verkleidungen oder Abdeckungen jeglicher Art werden darunterliegende, ältere Zustände, Farbgebungen oder Konstruktionen wieder sichtbar gemacht. [BUCHHOLZ/HOMANN]

Historische Einordnung
Die historische Einordnung ist ein wichtiger Bestandteil der Voruntersuchung eines zu restaurierenden Objektes, um diesem bei der Bestimmung des Restaurierungszieles gerecht werden zu können. Neben der Datierung und der Feststellung von Herkunft und Schicksal ist die wissenschaftliche Bestimmung mittels Form- und Inhaltsdeutung ein wichtiges Mittel zur Identifizierung des Objektes. [BUCHHOLZ/HOMANN]

Instandhaltung und Instandsetzung
Sammelbegriff für alle Eingriffe, die nötig sind, wenn ein Kulturgut durch Schäden gefährdet ist und/oder sein Erscheinungsbild gelitten hat. Die Methoden, nach welchen eine Instandsetzung durchgeführt werden kann, sind: Konservierung, Restaurierung und Renovierung. [BACHMANN]

Konservierung
Konservierende Maßnahmen haben zum Ziel, Schäden vorzubeugen und dadurch weiteren Verfall zu verhindern. Diese können beispielweise in der Sicherung loser Teile, vorbeugender Schädlingsbekämpfung, der Entfernung schädigender Schmutzschichten oder der Beseitigung früherer Eingriffe, sofern diese substanzgefährdend sind, bestehen. [BUCHHOLZ/HOMANN]

Kopie
Die Kopie ist eine detailgerechte maßstabs- und formgetreue, gegebenenfalls auch materialgetreue Nachbildung des Originals. Sie setzt das noch bestehende Original voraus. [BACHMANN]

Kulturgut
Der Begriff Kulturgut schließt nach heutigem Verständnis neben historischen Bau- oder Kunstwerken alle Objekte ein, die als historische Quellen Informationen zu Herstellung, Gebrauch und Überlieferung geben können. [BUCHHOLZ/HOMANN]

Objekt
Bezeichnung für Kulturgüter als Arbeitsgegenstand in der restauratorischen Praxis. [BUCHHOLZ/HOMANN]

Original, Originalsubstanz, -zustand
Originale Substanz im engeren Sinne ist nur diejenige, die unmittelbar aus dem ursprünglichen Entstehungsprozess stammt. Ein erweiterter Originalbegriff respektiert auch den gewachsenen Zustand eines Objektes und bezieht spätere Ergänzungen, Gebrauchsspuren etc. als zum Objekt gehörig mit ein. [BUCHHOLZ/HOMANN]

Patina
Ursprünglich die Bezeichnung für die Korrosionsschicht auf Metallen (z.B. grünspanbehaftete Bronzen). Im heutigen Sprachgebrauch werden alle Spuren von Alterungsvorgängen an Werkstoffen, aus denen ein Objekt besteht, als Patina bezeichnet. Sie ist ein wichtiger Bestandteil des Objektes, da sie Aussagen zu dessen Geschichte zulässt. [BUCHHOLZ/HOMANN]

Polychromie
Vielfarbigkeit, bunte Bemalung ohne einheitlichen Gesamtton mit kräftig voneinander abgesetzten Farben. [BUCHHOLZ/HOMANN]

Rekonstruktion
Die Rekonstruktion großer Teile oder des gesamten Objektes (Teil- bzw. Totalrekonstruktion) ist von historisch gesicherten Vorlagen abhängig.
Die Rekonstruktion ist die Wiederherstellung eines nicht mehr existierenden Objektes, dessen Aussehen aber noch weitgehend bekannt ist. Zum Beispiel durch Beschreibung, Pläne, bildliche Darstellungen und noch vorhandene Teilstücke. [BACHMANN]

Reinigung
Entfernung von Verschmutzungen und Ausblühungen, entstanden im Laufe der Exposition, zur Wiederherstellung des ursprünglichen Zustandes. [VDI-Richtlinie 3798]

Renovierung
Eine Renovierung zielt am ehesten ab und auf ein "wieder neu machen" im Sinne einer Erneuerung des Erscheinungsbildes. Fragen der Substanzschonung spielen dabei nur eine untergeordnete Rolle. [BUCHHOLZ/HOMANN]

Restaurierung
Restaurierung hat zum Ziel, unter größtmöglichem Erhalt überlieferter Substanz, die durch Schäden, Alterung oder andere Ursachen in ihrer Lesbarkeit beeinträchtigte Aussage von Kulturgütern wieder erfahrbar zu machen. Hierzu können auch Ergänzungen bzw. die Entfernung entstellender Veränderungen zählen. Zu respektieren sind die charakteristischen Spuren von Alter und Gebrauch. [BUCHHOLZ/HOMANN]

Restaurierungsethik
Leitlinien für Personen, die mit der Erhaltung von Kulturgut befasst sind. Zu den Leitlinien gehört die Pflicht zur Erhaltung des Kulturgutes, der Respekt vor der materiellen, historischen und ästhetischen Unversehrtheit des Objektes und das Streben nach höchstmöglichen Arbeitsstandards. [BUCHHOLZ/HOMANN]

Restaurierungskonzept, -ziel
Im Rahmen einer Restaurierungsmaßnahme werden auf der Basis der durchgeführten Voruntersuchungen Vorgaben hinsichtlich unerlässlicher Maßnahmen, technischer Möglichkeiten etc. formuliert. Diese führen dann in Abstimmung mit Historikern, Auftraggebern und anderen Beteiligten zum endgültigen Restaurierungskonzept, in dem auch das angestrebte Restaurierungsziel definiert ist. [BUCHHOLZ/HOMANN]

Retusche
In der restauratorischen Praxis wird unter Retusche das farbliche Eintönen einer Fehlstelle oder Ergänzung verstanden. [BUCHHOLZ/HOMANN]

Reversibilität
Unter restauratorischen Gesichtspunkten steht Reversibilität für die Möglichkeit, dass einmal vorgenommene Eingriffe wieder rückgängig gemacht werden können. Verwendete Materialien oder Ergänzungen sollten ohne Spuren zu hinterlassen wieder entfernt werden können; weitere Untersuchungen und Maßnahmen sollten möglich bleiben. [BUCHHOLZ/HOMANN]

Sanierung
Sanierungen gehen oft über denkmalpflegerische Instandsetzungsmaßnahmen hinaus. Sie beinhalten häufig die Anpassung historischer Bausubstanz an moderne Ansprüche und Normen. Neben der Altbausanierung kann es zur Sanierung ganzer Stadtviertel kommen. [BUCHHOLZ/HOMANN]

Quellen:
BACHMANN: in 30 Jahre Deutscher Restauratoren Verband (Worms, 1989).
BUCHHOLZ/HOMANN (Hg.): Restaurieren heißt nicht wieder neu machen (Hannover, 1994).
VDI-Richtlinie 3798, Blätter 1-3, Verein Deutscher Ingenieure (Düsseldorf 1989 und 1997).

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